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Qualifikationsrahmen für den schweizerischen Hochschulbereich

Ein Qualifikationsrahmen beschreibt systematisch die Qualifikationen, die das Bildungssystem eines Landes hervorbringt. Dies beinhaltet eine allgemeine Darstellung des Profils, das die Inhaberinnen und Inhaber eines zugeordneten Abschlusses besitzen, die für den betreffenden Abschluss angestrebten Kompetenzen und Fertigkeiten sowie den Verweis auf die formalen Aspekte einer Ausbildungsstufe.

Der schweizerische Hochschulrahmen (nqf.ch-HS) umfasst das dreistufige Studiensystem Bachelor – Master – Doktorat. Er trägt zur Vergleichbarkeit der schweizerischen Hochschulqualifikationen im europäischen und internationalen Kontext bei.

Neben dem nqf.ch-HS für den Hochschulbereich gibt es in der Schweiz als zweiten sektoriellen Qualifikationsrahmen den NQR Berufsbildung für die Abschlüsse der Berufsbildung.

Der nqf.ch-HS referenziert auf europäischer Ebene auf den im Rahmen des Bologna-Prozesses entwickelten Qualifikationsrahmen für Hochschulbildung (QF EHEA). Der QF EHEA ist mit dem europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) kompatibel, indem gemäss der EQR-Empfehlung Bachelorabschlüsse auf Niveau 6, Masterabschlüsse auf Niveau 7 und Doktorabschlüsse auf Niveau 8 des EQR eingeordnet werden.

Zweck eines Qualifikationsrahmens

Hauptzweck eines nationalen Qualifikationsrahmens ist es, im internationalen Kontext die vergleichende Beurteilung der mit den verschiedenen Abschlüssen des nationalen Bildungssystems erworbenen Kompetenzen zu ermöglichen. Er ist eine zentrale Grundlage für Verfahren zur internationalen Anerkennung von Abschlüssen. Die Schweizer Hochschulen orientieren sich an den Deskriptoren bei der Konzipierung ihrer Studiengänge.

Profile der Ausbildungen

Aus den zahlreichen Träger- und Koordinationserlassen sowie hochschulpolitischen Beschlüssen von Bund und Kantonen lassen sich wichtige gemeinsame Eckwerte ableiten.

Universitäre Hochschulen
Universitäre Hochschule legen ihren Schwerpunkt auf theorie- und forschungsbasierte wissenschaftliche Ausbildungen. Der Master bildet den Regelabschluss.

Fachhochschulen
Fachhochschulen richten ihr Augenmerk auf praxisorientierte, berufsqualifizierende und auf der Grundlage anwendungsorientierter Forschung basierten Ausbildungen, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden sowie, je nach Fachbereich, gestalterische und künstlerische Fähigkeiten erfordern. Die Berufsqualifizierung erfolgt in der Regel bereits auf der Bachelorstufe.

Eine Doktoratsausbildung von Absolventinnen und Absolventen der zweiten Studienstufe der Fachhochschulen  kann im Rahmen partnerschaftlicher Kooperationen erfolgen.

Pädagogische Hochschulen
Die Pädagogischen Hochschulen fokussieren als wissenschaftsbasierte Professionshochschulen die Ausbildung für Lehrpersonen und pädagogische Fachpersonen aller Stufen. Die dritte Studienstufe (Doktorat), die zur eigenständigen Erarbeitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen qualifiziert, wird von universitären Hochschulen oder anderen universitären Institutionen des Hochschulbereichs angeboten.

Eine Doktoratsausbildung von Absolventinnen und Absolventen der zweiten Studienstufe der pädagogischen Hochschulen kann im Rahmen partnerschaftlicher Kooperationen erfolgen.